Demokratie braucht Gespräche!
Einladung zum Dialog durch die Grünen in List am 17.11.2018 fand großen Anklang.
„Ich bin Jahrgang 1931!“ sagt ein Teilnehmer lächelnd, und seine Sitznachbarin ergänzt: „Ich bin auch schon 86 – und wir haben hier schon eine Menge erlebt“. Daneben ein Schüler, der Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche initiieren möchte und seine Ideen unter anderem für einen Bike-Park erläutert. Eine bunte Mischung aus Listerinnen und Listern, mit verschiedenen Parteibüchern und überwiegend ohne kamen am vergangenen Samstag miteinander ins Gespräch – über eine Fülle von Themen, die ihnen unter den Nägeln brennen. Der Informations- und Gesprächsbedarf war enorm.
Ein Redebeitrag jagte den nächsten. Angesprochen wurden unter anderem die extrem hohen Busfahrpreise. Sogar Oberstufenschüler müssen 86 Euro pro Monat bezahlen. Ein 365-Euro-Jahresticket, welche sich in anderen Regionen auch rechnet, wäre eine anstrebenswerte Lösung für Sylt.
Andere Themen waren die Zerstörung der Bäume im Süderhörntal und in der Alten Bahnhofstraße, die Frage, wie es um die Frischwassersicherung steht bei wachsenden Gäste- und Einwohnerzahlen und inwieweit die versprochenen 8-Euro-Mieten im Dünenpark dauerhaft gesichert werden. Gesprochen wurde über die leider immer weiter wachsende Anzahl von Autos, den notwendigen Bau von Radwegen sowie der Lichtverschmutzung, die im Zuge der weiteren Bautätigkeiten sicherlich noch zunehmen wird.
Auch Hindernisse des Alltags (z.B. die schwergängige Tür zum Sparkassenautomat und die fehlende Möglichkeit, Geld einzuzahlen) sind benannt worden. Allgemein herrschte das Empfinden, dass in List Einzelinteressen vorherrschen, dass ein breit diskutiertes tragbares Gesamtkonzept fehlt und es wurde die Frage gestellt, wer eigentlich von der gegenwärtigen Entwicklung profitiere. Von einem seit 2013 vorliegendem Ortsentwicklungskonzept sowie einer seit 2014 formal verabschiedeten Klimaresolution ist auch den anwesenden alteingesessenen Bürgern nichts bekannt. Deutlich spürbar war das Kopfschütteln über die Bauprojekte in der Alten Bahnhofstraße und dass niemals jemand die Menschen nach ihren Bedürfnissen gefragt hat. Die Stimmung schwankte zwischen Resignation und Aufbruch. „Ich habe versucht, mich politisch zu engagieren, aber ich bin ziemlich abgebügelt worden“, erzählte eine Teilnehmerin. „Es ist doch sowieso alles zu spät“, resignierten die Einen. Andere hielten dagegen: „Lasst uns jetzt schauen, was wir noch tun können!“
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